Staunässe tritt auf, wenn eine Pflanze übermäßig mit Wasser versorgt wird. Bei Staunässe kann das Wasser nicht abfließen, wird von den Wurzeln aber auch nicht aufgenommen. Sie kann für das Abfaulen einer Pflanze sorgen.
Information – Erklärung Definition zur Staunässe
Staunässe bezeichnet ein Phänomen, bei dem Wasser auf oder in der Nähe der Erdoberfläche aufgrund von physikalischen oder geologischen Bedingungen stagniert, anstatt abzufließen oder in den Boden einzudringen. Dieser Zustand ist meist auf eine mangelnde Bodendurchlässigkeit oder unzureichende Drainage zurückzuführen, was dazu führt, dass Wasser an der Oberfläche verbleibt und nicht adäquat abgeführt wird.
Synonyme und nahe verwandte Begriffe für Staunässe
- Wassersättigung
- Wasserstau
- Wasseransammlung
- Bodenfeuchtigkeit
- Wasserüberschuss
Allgemeine Infos über Staunässe
Staunässe kann viele negative Auswirkungen auf die Umwelt und landwirtschaftliche Aktivitäten haben. Sie kann zur Sauerstoffarmut in der Bodenzone führen, was wiederum das Wachstum von Pflanzen hemmen und die Bodenqualität beeinträchtigen kann. Bei anhaltender Staunässe können auch Bedingungen entstehen, die die Ausbreitung von schädlichen Pilzen und Bakterien fördern.
Zudem kann die Bildung von Staunässe in städtischen Gebieten durch Versiegelung der Oberfläche (z.B. durch Asphalt oder Beton) begünstigt werden. Dies kann zu Überschwemmungen führen, wenn Regenwasser nicht schnell genug abfließen kann.
Identifikation
Staunässe kann anhand verschiedener Indikatoren identifiziert werden. Neben offensichtlichen Anzeichen wie stehendem Wasser, kann auch die Vegetation Hinweise liefern. Pflanzen, die nicht gut mit Wasser übersättigten Böden zurechtkommen, können gelbe Blätter entwickeln oder ganz absterben. Außerdem kann es zu einer Verzögerung des Pflanzenwachstums und zu einer Abnahme der landwirtschaftlichen Produktivität kommen. Die Anwesenheit von wasserliebenden Pflanzen und Insekten kann ebenfalls ein Indikator für Staunässe sein.
Wobei passiert die Staunässe?
Staunässe tritt auf, wenn Wasser in einem Bereich länger als gewöhnlich verweilt und der Boden gesättigt wird. Dies kann aufgrund von mehreren Faktoren geschehen, wie z.B. hoher Niederschlagsmengen, schlechter Drainage, niedriger Bodenpermeabilität oder einer Kombination aus diesen auftreten. Hohe Tonanteile im Boden, die Wasser binden und dessen Abfluss hemmen, oder eine wasserundurchlässige Schicht unter der Bodenoberfläche können ebenfalls zur Staunässe beitragen.
Lösung bei Staunässe!
Um Staunässe zu verhindern oder zu beheben, kann es notwendig sein, die Drainage des Bodens zu verbessern. Dies kann durch die Installation von Drainagesystemen oder durch die Verbesserung der Bodenstruktur und -zusammensetzung erreicht werden. Eine andere Strategie könnte die Verwendung von Pflanzenarten sein, die in wassergesättigten Böden gedeihen, um das überschüssige Wasser auf natürliche Weise aufzunehmen. Darüber hinaus kann eine gezielte Landschaftsplanung helfen, Bereiche mit potenzieller Staunässe zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Achtung Staunässe: Pflanzen, die empfindlich auf Wasserüberschuss reagieren
Verschiedene Topfpflanzen, die auf dem Balkon, der Terrasse oder in Innenräumen in Deutschland stehen, reagieren empfindlich auf Staunässe. Folgende sind besonders zu erwähnen:
- Orchideen: Diese exotischen Pflanzen benötigen eine gute Drainage und können nicht dauerhaft in Wasser stehen. Ein übersättigter Boden kann zur Wurzelfäule führen.
- Sukkulenten und Kakteen: Diese Pflanzen sind an trockene Bedingungen angepasst und können in wassergesättigtem Boden schnell verrotten. Sie benötigen gut drainierende Erde und eine sparsame Bewässerung.
- Geranien: Auch als Pelargonien bekannt, sind diese beliebten Balkonpflanzen anfällig für Wurzelfäule, wenn sie zu viel Wasser erhalten.
- Zitruspflanzen: Zitronenbäume, Orangenbäume und andere Zitruspflanzen bevorzugen gut drainierte Böden und können bei anhaltender Staunässe Wurzelfäule entwickeln.
- Oleander: Diese Mittelmeerpflanze ist ebenfalls empfindlich gegen Staunässe und bevorzugt eine gute Drainage.
- Rosen: Verschiedene Arten von Rosen, insbesondere Container- oder Topfrosen, können unter Staunässe leiden und entwickeln möglicherweise Wurzelfäule, wenn sie überwässert werden.
Um diesen Pflanzen ein gesundes Wachstum zu ermöglichen, sollte immer auf eine gute Drainage geachtet und stehendes Wasser in Untersetzern vermieden werden. Zudem sollte man stets die spezifischen Bewässerungsbedürfnisse der jeweiligen Pflanze beachten.
Pflanzen, die Staunässe gut vertragen
Es gibt einige Pflanzenarten, die in Deutschland gedeihen und eine gewisse Toleranz gegenüber Staunässe aufweisen. Sie eignen sich gut für Bereiche, in denen die Drainage schlecht ist oder in denen aufgrund von Umweltbedingungen häufig überschüssiges Wasser anfällt. Hier sind einige Beispiele:
- Weiden (Salix spp.): Verschiedene Weidenarten, darunter die Silberweide und die Korbweide, sind bekannt für ihre Fähigkeit, in feuchten und sumpfigen Bedingungen zu wachsen.
- Schilf (Phragmites australis): Schilf ist eine häufig in Feuchtgebieten vorkommende Pflanze, die gut in staunassen Bedingungen gedeiht.
- Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris): Diese gelb blühende Pflanze wächst häufig in feuchten Wiesen und an Teichrändern und verträgt Wasser gut.
- Seggen (Carex spp.): Viele Arten von Seggen sind gut an feuchte Standorte angepasst und können in Gebieten gedeihen, in denen der Boden häufig gesättigt ist.
- Rohrkolben (Typha spp.): Rohrkolben sind oft in Sumpfgebieten und an Teichrändern zu finden und können in feuchten, wasserreichen Böden gedeihen.
- Farn (Pteridophyta): Einige Arten von Farnen, wie der Sumpffarn oder der Rippenfarn, kommen gut mit feuchten Bedingungen zurecht.
Diese Pflanzen können bei der Gestaltung von Gärten und Landschaften hilfreich sein, die aufgrund ihrer geologischen oder klimatischen Bedingungen anfällig für Staunässe sind. Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass auch diese Pflanzen nicht unbegrenzt Wasser vertragen und bei anhaltender Überflutung Schaden nehmen können.
Zusammenfassung
Staunässe ist ein Phänomen, bei dem Wasser an der Erdoberfläche stagniert, was negative Auswirkungen auf die Umwelt und die landwirtschaftliche Produktivität haben kann. Sie kann anhand verschiedener Indikatoren wie stehendem Wasser oder bestimmten Pflanzenarten identifiziert werden. Die Verbesserung der Bodendrainage, die Veränderung der Bodenstruktur und die Auswahl geeigneter Pflanzenarten sind einige der Strategien, die zur Bewältigung von Staunässe eingesetzt werden können.