Pappeln im Garten – Zierde oder Plage?

⇒ Pappeln im Garten – Zierde oder Plage?
Schnell wachsende Pappeln im Garten sind mitunter ganz hübsch anzusehende Bäume aus der Familie der Weidengewächse. Besonders die Silber- oder Weiß-Pappel wird gern im Garten- und Landschaftsbau verwendet. Schnelles Wachstum zeigen auch die Pappelwurzeln, weshalb diese Laubbäume u.a. zur Dünenbefestigung eingesetzt werden. Pappeln gelten als Pioniergehölze.

In einem Garten, in dem Gemüse und Obst angebaut werden sollen, sind die genannten Eigenschaften der Pappel aber eher hinderlich, ja sogar teilweise schädlich.

Pappel Reizwörter: Pappelsamen und Pappelwurzeln

Im April ist die Hauptblütezeit der Pappeln, und Allergiker wappnen sich. Auch die im Mai bis Juni entstehenden Samen können bei einigen Unverträglichkeiten hervorrufen. Bei hohem Samenaufkommen sammeln sich die weißen Flusen der Pappelsamen auf den Böden, und es sieht aus, als hätte es geschneit. Ist das Wetter schon länger trocken, kann der Flusenteppich sogar brennen. Gegen den Pappelsamenflug können Sie wenig tun, außer die Bäume in der Nähe abzuholzen. Und die Pappelsamen sind nicht das Hauptproblem in Ihrem Garten.

Pappeln vermehren sich sehr erfolgreich vegetativ über ihr ausuferndes Wurzelsystem. Im Falle einer starken Beschädigung oder des Umknickens des Baums sprießen neue Pappeltriebe im Umkreis von bis zu 20 oder 30 m aus dem Wurzelnetzwerk. Bevor Sie also Bäume aus Pappelsamen im Garten züchten, bedenken Sie, dass die mit den Jahren ausufernden Wurzeln dem Gartenboden Nährstoffe und Wasser entziehen, die Ihrem Gemüse und Obst dann fehlen.

Pappeln im Garten: So werden Sie Herr der Lage

Wenn Sie bereits Pappeln im Garten haben und diese loswerden wollen, müssen Sie etwas mehr Aufwand betreiben als bei anderen Bäumen. Es genügt nicht, den Baum zu fällen und die Wurzel als Sitzgelegenheit oder als Platz für einen dekorativen Blumentopf zu nutzen. Die Rache der Pappeln folgt gewiss und teilweise recht schnell. Die in der Erde verbliebenen Wurzeln breiten sich aus, und aus ihnen sprießen überall um den früheren Baum herum neue Triebe, die sogar Asphalt durchstoßen können. Daran werden Sie sich in Ihrem Garten lange erfreuen können, wenn Sie vorher nicht klüger handeln.

Die Hauptwurzel des Pappelbaums, den Sie aus Ihrem Garten entfernen wollen, müssen Sie so vollständig wie möglich ausgraben. Entweder mühen Sie sich mit Hacke und Spaten oder mieten sich einen kleinen Bagger bzw. lassen das von Profis erledigen. Bleibt die alte Hauptwurzel im Boden, kann das nach einigen Jahren dazu führen, dass Sie eventuell den gesamten Garten aufwühlen müssen. Anders werden Sie das agile Wurzelnetzwerk und die immer neuen Pappeltriebe nicht beseitigen können. Die Mühe lohnt sich, denn ohne die robusten Pappelwurzeln im Boden herrschen bessere Bedingungen für das Gedeihen Ihrer Obst- und Gemüsesamen.


Für die Pappeln der Foto- & Bildnachweise: Pixabay