Kräuter auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten

Kräuter überall – Auf  Terrasse, Balkon oder Garten! ⇐
Eine Terrasse kann nicht nur gemütlich, sondern auch nützlich gestaltet werden. Es bietet sich an, ein kleines Kräuterparadies zu erstellen. Viele Kräuter auf der Terrasse bieten den Vorteil, dass sie für Wellness, Gesundheit, Tee oder Speisen genutzt werden können. Bei Bedarf stehen durch den kleinen Kräutergarten immer aromatische und frische Pflanzen bereit, die für den Eigenbedarf genutzt werden können.

Die Wahl der richtigen Kräuter auf der Terrasse

Viele Kräuter wie bspw. Rosmarin lassen sich im Topf und im Gartenbeet leicht kultivieren. Damit die Kräuter gut wachsen, sollten bereits bei der Planung des Kräutergartens einige Kriterien beachtet werden. Hierbei sollte besonders auf die Möglichkeit einer Überwinterung gedacht werden. Das stellt häufig eine besondere Herausforderung dar. Vorab muss zusätzlich geklärt werden, welche Kräuter welche Ansprüche an den Licht- und Bodenverhältnissen haben.

Kräuter auf der Terrasse - Rosmarinpflanze überwintert im Jutesack

Basilikum gehört zu den Klassikern, die häufig auf Terrassen zu finden sind. Die Kräuterpflanze bietet den Vorteil, dass sie sich leicht anpflanzen lässt. In der Küche kann das Kraut individuell genutzt werden. Wer lange Freude an diesen Küchenkräutern haben möchte, sollte die Kräuter aus dem Samen ziehen. Viele Töpfe, die handelsüblich zu kaufen sind, wachsen zu schnell und sind nicht sehr robust.

Bei einer Kultivierung von Kräutern wie Basilikum ist es zusätzlich möglich, die unterschiedlichsten Basilikumsorten auszuwählen. Als Standort eignet sich ein sonniger Platz in Südlage sehr gut. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Erde immer leicht feucht ist. Bei vielen Kräutern wie Basilikum sollte je nach Pflanzenhöhe und Topftiefe alle vier bis sechs Wochen gedüngt werden. Hierfür reicht ein Depot- oder Kräuterdünger aus.

Welche Kräuter eignen sich dafür?

Kräuter, die ursprünglich aus dem Süden stammen wie beispielsweise Thymian oder Rosmarin benötigen einen trockenen und sonnigen Standort. Heimische Kräuter wie Schnittlauch oder Minze fühlen sich dagegen an einem halbschattigen bis schattigen Platz sehr wohl. Derartige Kräuter können problemlos unter anderen Pflanzen oder einem Baum gepflanzt werden. Damit alle Kräuter gut geschützt sind, sollte das Kräuterbeet an deiner windgeschützten Stelle errichtet werden.

Auf einem nährstoffreichen und lockeren Boden fühlen sich Kräuter wie Bärlauch und Petersilie sehr wohl. Rosmarin, Salbei, Shiso, Thymian, Bohnenkraut und Kerbel benötigen einen nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Bei Majoran, Liebstöckel und Kerbel sollte darauf geachtet werden, dass der Boden zusätzlich sehr kalkhaltig ist. Diese Kräuter fühlen sich im Westen und Süden einer Terrasse sehr wohl. Wenn möglich sollten sie im Hochsommer etwas Schatten haben.

Von welchen ist abzuraten

Für die Terrasse oder den Balkon sind Kräuter keine gute Wahl, die sich tief verwurzeln oder die über einen ausgeprägten Wurzelstock verfügen. Hierzu gehören unter anderem Estragon, Eberraute oder Wermut. Auch Kräuter wie Currykraut, Mädesüß oder Pimpinelle sind nur bedingt zum Anbau auf dem Balkon oder der Terrasse geeignet. Bei Kräutern wie Liebstöckel sollte daran gedacht werden, dass sich diese Kräuter zwar anbauen lassen, aber nach einer Vegetationsperiode bereits Schluss ist. Das liegt unter anderem daran, dass durch die Begrenzung das Wachstum der Wurzeln begrenzt ist.

Bei einigen Kräutern wie Borretsch sollte daran gedacht werden, dass sie sehr häufig von Blattläusen befallen werden. Dadurch nehmen auch alle Kräuter, die sich in der Nähe befinden, einen Schaden. Wenn die Blattläuse nicht schnell in den Griff bekommen werden, sind alle Pflanzen und Kräuter auf der Terrasse gefährdet.

Kräuter für Allergiker

Einige Kräuter sind sehr gut für Allergiker geeignet. Hierbei handelt es sich zum bespiel um Holunderblüten, Sonnentau, Johannisbeerblätter, Stiefmütterchen, Labkraut und Schwarzkümmel. Viele Allergiker schwören aber auch auf ein Pulver aus Schafgarbe, Wermut, Anis, Wacholder, Fenchel, Bibernelle und Kümmel. Diese Kombination wird häufig in der Naturheilkunde eingesetzt. Sie gilt als Schleimausscheidend und -lösend. Die Kräutermischung unterstützt zusätzlich die Verdauungsorgane und die Entgiftung des Körpers. Die Heilkräuter regen den Magensaft an und sorgen für eine natürliche Entschlackung.

Welche Kräuter meiden, welche können Allergien auslösen?

Nicht alle Kräuter können die Gesundheit verbessern. Einige Kräuter lösen eine Pollenallergie aus. Viele Allergiker leiden unter Dauermüdigkeit, Schlafstörungen und heuschnupfenartigen Symptomen. Hierzu gehören unter anderem Traubenkraut, Ragweed, Wilder Hanf und Ambrosia. Diese Kräuter können eine Höhe zwischen 30 und 180 cm erreichen. Je nach Pflanzenart werden zwischen 3.000 und 60.000 Samen produziert. Die Pollensaison ist zwischen August bis September. Auf die Anpflanzung dieser Kräuter sollten Allergiker verzichten. Vielen Haus- und Gartenbesitzern ist es nicht bewusst, dass auch Beifuß und Guter Heinrich zu den stark allergenen Pflanzen gehören. Beifuß verfügt über ständig wechselnde graue und silbrige Blätter. Die Pollensaison dieser Pflanzen geht von Juli bis September. Oft tritt hier eine sogenannte Kreuzallergie auf.

Töpfe, Kästen und Hochbeete

Kräuter müssen nicht unbedingt in einem Kräuterbeet im Garten gepflanzt werden. Sie können auch in Töpfen, Kästen, Kräuterspiralen und Hochbeeten gepflanzt werden. Diese Varianten bieten den Vorteil, dass sie das Überwintern der Pflanzen leichter machen. Zu diesem Zweck können die Pflanzen ganz einfach in den Keller oder die Garage getragen werden. Wenn ein Hochbeet angelegt wird, können die unterschiedlichsten Kräuter angebaut werden. Der Standort des Hochbeetes sollte sich immer nach den Ansprüchen der Kräuter richten. Viele Kräuter fühlen sich im Halbschatten sehr wohl. Viele Kräuter wurzeln nicht sehr tief. Für diese Kräuterarten reicht eine Höhe von bis zu 50 cm aus.

Die Kräuterspirale wird auch Kräuterschnecke genannt

Eine gute Alternative zu einem Hochbeet ist eine Kräuterspirale. Sie wird auch als Kräuterschnecke bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine platzsparende und moderne Form, um auf der Terrasse einen Kräutergarten zu errichten. Zu diesem Zweck wird aus einem Erdhügel eine Schnecken- oder Spiralform angelegt. Durch die hügelige Form wird den unterschiedlichsten Pflanzen ein Lebensraum geboten. Besonders gut geeignet sind Kräuterspiralen für Petersilie, Minze und Schnittlauch. Aber auch Quendel und Thymian fühlen sich wohl, wenn sie locker gepflanzt werden. Für Schnittlauch, Minze und Kresse sollte möglichst die schattige Nordseite der Terrasse gewählt werden. An der sonnigen Südseite wachsen Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Salbei sehr gut. Kräuterschnecken sind in wenigen Minuten angelegt.

Moderne Hochbeete werden aus grobgeriffelten und unbehandelten Holz angeboten. Besonders Lärchenholz ist gut geeignet, da es sich optisch sehr gut an den Garten und die Terrasse anpasst. Alternativ können Hochbeete aus Recyclingkunststoff verwendet werden. Diese Stecksysteme können sich individuell verkleinern oder erweitern. Ein farblicher Hingucker sind Hochbeete aus Terracotta. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Material sehr witterungsbeständig und pflegeleicht ist. Auf bepflasterten Flächen der Terrassen sind Hochbeete mit Füßen gut geeignet.

Kräuter auf der Terrasse für Allergiker – Fotonachweis: Eigene Bilder & Kräuterschnecke von Pixabay