⇒ Obst einkochen bzw. einwecken aus dem eigenen Garten ⇐
Sobald sich der Sommer dem Ende zuneigt, beginnt die Erntezeit für die meisten Obst- und Gemüsesorten. Wer nicht alles auf einmal verzehren möchte, kann Obst einkochen (auch Obst einwecken genannt) und es so länger haltbar machen. Während dieser Vorgang früher Gang und Gäbe war und jede Hausfrau die Einweck-Tricks kannte, wissen heute nur die wenigsten, wie man Obst einkocht.
Es gibt dafür mehrere Alternativen, je nachdem, über welches Zubehör Sie verfügen. Am einfachsten ist das Einwecken natürlich mit einem Einweckgerät. Dieses ist allerdings kostspielig und platzintensiv, sollte also nur angeschafft werden, wenn Sie vorhaben, häufiger einzukochen. Ist dies nicht der Fall, so genügt auch ein einfacher, großer Kochtopf oder ein Backofen, um leckeres Obst wie etwa Äpfel, Kirschen, Aprikosen oder Erdbeeren einzukochen.
Zutaten, um das Obst einkochen zu können
Grundsätzlich benötigen Sie folgende Zutaten
Sterile, hitzebeständige Einweckgläser mit einem Gummiverschluss (außer beim Heißeinfüllverfahren – hier nimmt man Gläser mit Schraubverschluss).
Die Zuckerlösung
Pro Liter Flüssigkeit (eigener Saft und Wasser) etwa 400g Zucker. Reifes Obst benötigt etwas weniger, unreifes etwas mehr Zucker. Den Zucker möglichst vor dem Einwecken in der aufgewärmten Flüssigkeit auflösen. Dann die Flüssigkeit abkühlen lassen und anschließend über die Früchte in die Gläser geben.
Eigenes Obst oder gekauftes
Das ist natürlich der wichtigste Bestandteil beim Einmachen. Wenn Sie 1 Liter Flüssigkeit mit Zucker und dem Obst vermischen, sollte das Gesamtvolumen 2 Liter betragen. So erreichen Sie das optimale Verhältnis zum Obst einkochen.
Obst einwecken mit einem Einweckgerät
Obst einkochen mit einem Einweckgerät hat den Vorteil, dass sich die Temperatur gut regulieren lässt. Hier werden die Gläser auf den Einsatz des Einwecktopfes gestellt und im Wasserbad allmählich erhitzt. Es ist sehr wichtig, dass sich die Gläser nicht berühren. Die Einweckzeit, die übrigens erst mit dem Erreichen der gewünschten Temperatur (80°-100°) beginnt, hängt von der Härte des Einmachguts ab – als Richtwert gilt ca. 20-25 Minuten.
Anschließend sollten die Gläser noch ein wenig im Einwecktopf stehengelassen werden und auskühlen. Zum Schluss sollten sie mit einem Schild (Datum und Obstsorte) versehen werden und erst dann dürfen sie in den Vorratsschrank, um dort kühl und dunkel zu stehen.
Obst / Früchte einmachen im Backofen
Das Prinzip im Backofen funktioniert ähnlich: Ein Backblech wird bis auf 2 cm Höhe mit Wasser befüllt und die Einmach-Gläschen so darin platziert, dass sie sich nicht berühren. Anschließend wird der Ofen auf 175° erhitzt, bis Bläschen aufsteigen. Nun darf er ausgeschaltet werden, die Einmachgläser sollten aber noch ca. 30 Minuten darin stehenbleiben, um abzukühlen. Auch bei dieser Variante des Obst einkochen gilt natürlich: Beschriften und dann ab in die Vorratskammer!
Mit Kochtopf das Obst einwecken
Auch im Kochtopf können Gläser mit Obst eingeweckt werden. Hierfür füllt man den Topf mit ein wenig Wasser, legt ein Holzbrettchen anstelle eines Einsatzes unten hinein, stellt die Gläser dort hinauf und verschließt den Deckel. Nun wird das Wasser zum Kochen gebracht und ca. 20 Minuten lang eingekocht. Der Nachteil an einem Kochtopf ist der oft unzureichende Verschluss durch den Deckel, woraus ein Hitzeverlust resultieren kann. So kann es passieren, dass nicht alle Keime abgetötet werden und das Einmachgut verdirbt. Diese Variante nimmt man aber nur, um das Einkochen einmal auszuprobieren / auszutesten.
Obst haltbar machen – Weitere Möglichkeit
Eine weitere Möglichkeit Obst haltbar zu machen, wenn man nur einen Topf zur Verfügung hat, ist das Heißeinfüllverfahren. Hierfür eignen sich Schraubgläser am besten.
Bei diesem Verfahren kochen Sie die Früchte direkt im Topf in der Zuckerlösung. Wenn sie die gewünschte Konsistenz haben, wird das Einweckgut heiß in die Gläser gefüllt. Um Sprünge im Glas zu vermeiden, erhitzen Sie die Gläser zuvor leicht und füllen Sie sie erst bis zur Hälfte und warten kurz ab. Anschließend wird das Glas bis ca. 2cm unter dem Rand aufgefüllt. Nun kann es mit dem Schraubdeckel verschlossen werden.
Achtung: Der Rand des Glases und der Schraubdeckel müssen absolut sauber sein. Bereits kleine Zuckerkörner können den Verschluss des Glases behindern und dazu führen, dass der Inhalt verdirbt. Den Deckel am besten zuvor mit reinem Alkohol sterilisieren.
Ist das Glas fest verschlossen, so wird es für ca. 5 Minuten auf den Kopf gestellt, damit sich Unterdruck bildet.
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