Erdmiete selber bauen – aber wie?

⇒ Wie eine Erdmiete selber bauen? 
Für viele Hobbygärtner ist eine ertragreiche Ernte nicht nur ein Segen. Denn wenn die Menge zu groß zum sofortigen Verzehr ist, stellt sich die Frage, wo man einen geeigneten Lagerort findet. Ideal ist natürlich ein kühler Kellerraum, der die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit für die Einlagerung bietet.

Steht ein Keller nicht zur Verfügung, kann man etliche Obst- und Gemüsesorten auch einkochen, um sie länger haltbar zu machen. Allerdings gehen durch die hohen Temperaturen viele Vitamine verloren. Eine Alternative stellt die Erdmiete oder auch Wintermiete im eigenen Garten dar, mit der frisches Obst und Gemüse mehrere Monate frostfrei gelagert werden kann.

Die Form der Aufbewahrung in Erdmieten, die manchmal auch Wintermieten genannt werden, hat sich vor allem für Wurzel- und Knollengemüse bewährt. Karotten, Kohlrabi, Pastinaken, Steckrüben oder Rote Beete bleiben auf diese Weise den ganzen Winter über frisch und knackig. Aber auch Kartoffeln lassen sich auf diese Weise einlagern, ebenso Obst wie Äpfel oder Birnen.

Eine Erdmiete selber bauen ist nicht schwer

Eine Erdmiete lässt sich im Spätherbst ohne viel Aufwand selber bauen und herstellen. Dafür sucht man sich im Garten zunächst eine windgeschützte, schattige und trockene Stelle. Hier hebt man nun eine Grube aus, die etwa 30 Zentimeter tief ist. Tiefer sollte man nur graben, wenn man die Fläche dauerhaft als Miete nutzen will.

Länge und Breite sollten auf die einzulagernde Menge abgestimmt sein und nicht zu groß geraten. Zunächst verlegt man auf dem Boden und an den Seiten ein engmaschiges Drahtnetz, um seine Miete gegen Wühlmäuse zu schützen. Eine ausreichend dicke Schicht mit Sand sorgt dafür, dass der Untergrund weich ist und Wasser besser abgeleitet wird. Dann werden der Boden und die Seiten mit Stroh ausgekleidet, um den Innenraum gegen Frost zu isolieren.

Nun kann man sein Obst oder Gemüse sorgsam in der Wintermiete aufschichten. Vorher sollte man sämtliches Laub von den Früchten entfernt haben. Es empfiehlt sich, Kohlsorten wegen des höheren Gewichts ganz unten einzulagern. Will man mehrere Gemüsearten unterbringen, hat sich eine Längsausrichtung beim Einlagern bewährt, um späteres Suchen zu vermeiden. Außerdem sollten die einzelnen Schichten durch Stroh voneinander getrennt werden.

Über die oberste Lage kommt zur Dämmung ausreichend Stroh oder Reisig. Darauf werden Bretter gelegt, die wiederum mit der am Anfang ausgehobenen Erde abgedeckt werden. Zum Schutz gegen Regen ist es ratsam, hier auf ein wenig Gefälle zu achten.

Tipps und Tricks bei der Benutzung der Wintermiete

Zur Einlagerung in einer Erdmiete ist nur intaktes Obst und Gemüse geeignet. Faulstellen führen dazu, dass sich Krankheiten ausbreiten und die eingelagerte Ernte verdirbt. Am besten öffnet man die Miete im Winter nur an frostfreien Tagen, damit das enthaltene Gut nicht durch die Kälte beschädigt wird. Zu beachten ist auch, dass Obst nicht zusammen mit Gemüse, sondern in einer eigenen Wintermiete untergebracht werden sollte. Denn das Ethylen, das beispielsweise Äpfel verströmen, sorgt dafür, dass das Gemüse schneller reift und deshalb rasch weich wird.

Behält man diese Handvoll Tipps im Blick, erweist sich die Erdmiete als schöne Alternative zum Einfrieren, da hier keine Stromkosten anfallen und auch größere Mengen gelagert werden können. Auf diese Weise kann der Hobbygärtner auch in der kalten Jahreszeit unbeschwert gesunde und vitaminreiche Kost aus dem eigenen Garten genießen.


Für das Foto- & Bildnachweis „Winter / Erdmiete anlegen „: Pixabay